Hammelburger Geschichte(n)

Verzeichniß der auf hiesigem Gefechtsplatze verwundeten Bayern

Vom 2. Artillierie-Regiment (vacant Lüder)

1. Johann Adam Wirth, Bombardier aus Gräfendorf, kgl. Bezirksamts Gemünden, erhielt am Steinthalberge durch eine Granate einen Streifschuß am rechten Oberarm, wobei das Fleisch vom Knochen weggerissen wurde, dieser selbst aber unverletzt blieb. Von einem Militärarzte verbunden, kam er mit seinen Leuten, die sich zurückzogen, über Hundsfeld nach Arnstein, wo er 10 Tage im Spitale lag, von da in die Schrannenhalle nach Würzburg, wo er 19 Tage verblieb, von da in das Spital nach Kitzingen 5 Tage ,und hierauf nach Neustadt a/Aisch, wo er noch 11 Wochen im Krankenhause verblieb; erst in seiner Heimath erfolgte nach Verlauf von 6 Wochen seine gänzliche Heilung. - Genannter Bombardier muß sein Geschütz sehr gut zu richten gewußt haben u. s. w. denn 1) wurde er wegen seines Verhaltens vor dem Feinde belobt, und 2) wurde er mit dem Militär-Verdienstkreuze dekorirt.

2. Johann Reis von Sulzbach bei Aschaffenburg, Kanonier, wie der vorige von der vierten Feldbatterie, verwundet an der rechten Hand, am rechten Fuße, sowie am Rücken durch einen Granatschuß, wurde am 11. Juli in das Spital nach Karlstadt verbracht, und bis zu seiner vollständigen Heilung auf Kosten des Vereines zur Unterstützung hilfsbedürftiger Krieger daselbst verpflegt.

Vom 3. Kürassier-Regiment (Großfürst Constantin Nikolajewitsch).

3. Johann Reidwießner, Soldat, Alter 22 Jahre 4 Monate, Dienstzeit 3 Monate, geboren zu Modschiedel bei Lichtenfels in Oberfranken, Schuß in den linken Unterschenkel. Der Einzige dieser Waffengattung, der hier verpflegt wurde. Am 14. Septbr. 1866 geheilt in seine Heimath entlassen. Noch einige verwundete Kürassiere wurden vom Gefechtsplatze weiter verbracht. Eine nach Obereschenbach flüchtige Familie war Zeuge, wie dort ein verwundeter Unteroffizier ankam und ebenso ein Offizier, dem drei Finger abgeschossen waren. Ein hiesiger Kaufmann, der am Tage des Gefechtes von Würzburg über Gemünden nach Hammelburg wollte, wurde von den Retirirenden aufgehalten und durfte nur von einer höher gelegenen Stelle die brennende Stadt überschauen. Zur Rückkehr veranlaßt, nahm er gleichfalls einen am Arme verwundeten Unteroffizier mit nach Wernfeld. Die Namen dieser Verwundeten sind uns unbekannt geblieben.

Vom 1. Uhlanen-Regiment (Großfürst Thronfolger von Rußland).

4. Paul Weber, Soldat aus Tulling bei Ebersberg in Oberbayern, Schuß durch den rechten-Oberarm; am 21. Aug. 1866 von hier geheilt in die Heimath entlassen.

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