Hammelburger Geschichte(n)

Hammelburger Straßennamen nach dem Stand vom 1.Oktober 1988

Ein Beitrag zur Ortsgeschichte, neu bearbeitet von Karl Stöckner

1967 gab Archivpfleger, Herr Leo Springer, eine Broschüre: "Hammelburger Straßenbezeichnungen 1967 - Ein ortsgeschichtlicher Beitrag" heraus. Die Gesamtzahl der erfassten Straßen, Gassen und Wege belief sich auf 69. In den vergangenen 21 Jahren entstanden weitere neue Wohngebiete außerhalb der ehemaligen Stadtmauer, so "Links und Rechts der Westheimer Straße", "Am Gericht", "Am Rod ", "An der Walkmühle“. Somit erhöhte sich die Anzahl der amtlichen Straßen und Wege von damals auf 104 von heute, wobei die der eingegliederten Stadtteile nicht mitgerechnet sind
Die Namensgebung von "Gassen”, so war die ursprüngliche Bezeichnung für die Straßen innerhalb der ummauerten Städte, war im Mittelalter kein planmäßiges Werk der Verwaltung. Manche Namen bildeten sich spontan im Munde der Bevölkerung. Zur Kirche führte die "Kirchgasse", zum Schafhof die "Schafgasse" und zum Friedhof die "Friedhofgasse ". Der Gassenname konnte auf den Sitz eines bestimmten Gewerbes oder Handelszweiges verweisen, wie der der "Winzergasse". Die Namensgebung konnte auch durch die bemerkenswerte Größe oder die Lage bestimmt sein, z.B.: "Langer Graben" oder "Obere Stadtmauer". In der Bezeichnung von später erbauten Straßen griff man auf Flurnamen zurück, so "An der Leite", "Am Rod ", "Am Buchberg" oder "Oberfeld". Das Bayerische Innenministerium erließ am 21.9.1982 eine Bekanntmachung (Nr. I B 1-3000 -28 / 5), in der den Gemeinden denen das Recht der Straßenbenennung zusteht, empfohlen wird, Flurnamen zu ermitteln, damit sie für die Bezeichnung neuer Straßen verwendet werden können. Bodenständige alte Flurnamen eignen sich wegen des örtlichen geschichtlichen Bezugs vorzüglich für die Benennung; sie sind Geschichtsquellen und wertvolles Kulturgut (Bay. Staatsministerium d. I. v. 8.9.1987, Nr. I B 3- 3000- 19/ 2/87).
Im Neubaugebiet "Am Gericht" legte man den Straßenbezeichnungen Namen von Hammelburger Bürgern zugrunde, die durch ihr berufliches Wirken in der Heimat oder in der Fremde zu Ansehen gelangten. Da gibt es eine Dr. Ewald-, Vinzenz-Koch-, Dr. Komp-, Dr. Weber-Straße, um einige zu nennen. Anderen Straßen in Hammelburg ordnete man Namen historischer Personen oder überörtlicher Berühmtheiten zu. So erinnern an sie eine Hedan-, Bonifatius-, Burkard-, Kant- oder Eichendorff-Straße, auch ein Martin-Luther-Weg. Straßenzüge in den Baugebieten "Links und Rechts der Westheimer Straße " erhielten Namen ostdeutscher bzw. bayerischer Städte.
Straßennamen künden vom "Wandel der Geschichte". So war es nach dem Ende des 2. Weltkrieges notwendig geworden, Straßenbezeichnungen wie "Adolf-Hitler-, Horst-Wessel-, Dr. -oder Ritter von Epp- Straße“ umzubenennen.
Durch die Eingliederung Diebachs in das Stadtgebiet Hammelburgs wurde die hiesige "Sturmius-Straße" in "Hedanstraße" umbenannt, damit es mit dem Straßennamen "Am Sturmiusberg" in Diebach zu keiner Verwechslung komme.
Ansonsten sollten Straßennamen nicht ohne zwingenden Grund geändert werden.
Folgende Gassenbezeichnungen sind aus dem Stadtplan verschwunden: Badgasse, Krautgasse, Lohgäßlein, Heugasse, Stadtgäßlein, Finkenboden.

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