19. Wernecke, Füsilier, Alter 26 Jahre, Brust-Katarrh, 5. August 1866 geheilt nach Fulda entlassen.
20. Carl Traut, Füsilier, Alter 26 Jahre, Dienstzeit 2 Jahre 10 Monate, aus Borbeck, Kreis Essen, Regierungsbezirk Düsseldorf, Fieber, seit 16. August nach Brückenau entlassen.
21. Adolph Floß, Füsilier, Alter 23 Jahre, Dienstzeit 1 Jahr 10 Monate, aus Bliesheim, Kreis Euskirchen, Regierungsbezirk Köln, Krankheit und Abgang wie der Vorige.
Vom Magdeburgischen Infanterie-Regiment Nr. 36:
22. Herrmann Heuer, Alter 20 Jahre 11 Monate, Dienstzeit 3 Jahre 9 Monate, Füsilier, aus Neuhaldensleben, Kreis und Regierungsbezirk Magdeburg, Quetschung des Ellenbogens, seit 15. Juli 1866 in Pflege, am 1. August nach Brückenau entlassen.
23. Heinrich Göbelsmann, Füsilier, Alter 22 Jahre 5 Monate, Dienstzeit 3 Jahre 6 Monate, aus Haslingshausen Kreis Hagen, Regierungsbezirk Arnsberg, Brustkatarrh, seit 13. Juli 1866 in Pflege und am 1. August entlassen.
Vom 4. rheinischcn Infanterie-Regiment Nr. 30:
24. August Leeder, Zahlmeister, geboren zu Coblenz, Alter 37 Jahre, Dienstzeit 20 Jahre, Fuß- und Knie-Verrenkung, verunglückte am 22. Juli auf dem Durchzuge, wurde am 6. September 1866 aus dem Seelenhause geheilt zum Regimente entlassen.
25. Michael Mohr, Alter 24 Jahre 2 Monate, Dienstzeit 3 Jahre 6 Monate, Musketier, aus Kleinblittersdorf, Kreis Saarbrücken, Regierungsbezirk Trier, Fußverstauchung seit 1. Angust 1866 entlassen.
Vom niederrheinischen Infanterie-Regiment Nro. 39.
26. Emil Lichtwerk, Sergeant, Alter 26 Jahre 5 Monate, Dienstzeit 6 Jahre 8 Monate, aus Lindow, Kreis Neu-Ruppin, Regierungsbezirk Potsdam, Bruch des rechten Unterschenkels, vom 13. Juli bis 22. September 1866 dahier in Pflege, ging dann zu seinem Regimente nach Frankfurt a. M. - Er war ein gebildeter Mann, brachte jedoch ein sonderbares Vorurtheil mit hieher. Bei seiner Aufnahme in das Seelenhaus stellte er die Frage: „Pflegen die Schwestern auch mich? ich bin ein Protestant!“ Nicht lange währte es und man konnte vernehmen: „Ich habe mein Vorurtheil abgelegt.“ Als er endlich zu seinem Regimente abgerufen wurde, um auf dem Bureau zu arbeiten, schleppte er sich noch mühsam mit zwei Krücken von dem Seelenhause in das Bürgerspital, in die Wohnung der Schulfrauen und in die Privatwohnung des königl. Bezirksamtmannes, um den einzelnen Pflegerinnen, die im Drange der harten Zeit abwechselnd ihm hilfreiche Hand geboten, um allen seinen Wohlthätern seinen innigsten Dank auszusprechen. Der eben hier anwesende königliche Regierungsrath, Freiherr v. Gumppenberg aus Würzburg begegnete da dem sich mühsam Fortschleppenden, und erbot sich in aller Menschenfreundlichkeit, ihn des nächsten Tages in seinem eigenen Wagen mit nach Gemünden zu nehmen. Lichtwerk schrieb uns unter dem 24. Oktober 1866 von Fraukfurt a. M.: „Es ist mir schon längst ein Bedürfniß gewesen, einmal wieder nach Hammelburg zu schreiben, doch die wahren Berge von Arbeiten, die täglich der Bewältigung warten, ließen mich nicht dazu kommen. Aber gedacht habe ich stets lebhaft an die gute Stadt Hammelburg, die Stätte meiner Prüfung, und gerne und dankbar werde ich immer an sie und ihre trefflichen Bewohner denken. Wenn auch das Menschenherz ein gar vergeßlich Ding ist, so vergißt es doch Das nicht so leicht, was ihm in der Zeit des Leidens unter Trübsal draußen in der Welt, ferne von allen Lieben, von guten fühlenden Menschen gereicht wird, und ich glaube auch es ist Keiner von Allen, die dort auf dem Schmerzenslager gelegen, der nicht gerne und dankbar dahin zurückdenkt, und im Gebete seiner Wohlthäter gedenkt. Ich bitte recht herzlich, den Herren Dr. Kamm und Dr. Mayer, allen Schwestern, der Frau Bezirksamtmann Schalk und ihrem lieben Töchterchen Kathinka meine eben so ergebenen und aus dankbarem Herzen kommenden Grüße zu übermachen und auch bei den vielleicht noch dort weilenden Kranken, ersuche ich Sie, mich in Erinnerung bringen zu wollen ec. ec.“ - Genanntes 6jähriges Kind Kathinka führte einmal mit Lichtwerk ein recht naives Gespräch: L. „Ich sehe, Du hast die Bayern lieber als uns!“ K. „Ihr habt auch auf die Bayern geschossen!“ L. „Ja die Bayern haben auch auf uns geschossenl" K. „Wäret Ihr daheim geblieben!“