Hammelburger Geschichte(n)

Nach vollendetem Gottesdienste ward dem auf dem festlich dekorirten Marktplatze aufgestellten k. Landwehr-Bataillone von Seite des k. Commandanten eine Ansprache zu Theil, welche mit einem Hoch auf unsern allergnädigsten König als obersten Kriegsherrn, auf unser theures Vaterlands sowie auf unsere geliebte Vaterstadt endete. - Gelegentlich des im Hotel „zur Post“ stattgehabten Festdiners brachte Bürgermeister Ad. Rinecker einen Toast auf Se. Majestät den König Ludwig II. und das ganze erhabene Haus Wittelsbach aus, dem sich sodann noch ein solcher von Seite des k. Landwehrkommandanten, Karl v. Günther, auf Se. Maiestät den König als obersten Kriegsherrn und auf die bayerische Landwehr, und ein gleicher von Stadtpfarrer Rappert auf Seine Excellenz unseren allverehrten k. Regierungspräsidenten, Freiherrn v. Zu-Rhein anschlossen. - Ein von Seite unseres leider durch Krankheit von der persönlichen Festtheilnahme abgehaltenen, allverehrten kgl. Bezirksamtmannes Moser übersandter schriftlicher Festgruß wurde unter sichtlicher Rührung aller Anwesenden verlesen, und hierauf durch kgl. Posthalter Rauck unter Hinweisung auf das seit 12 Jahren so unermüdliche und thatsächlich mit der größten Selbstaufopferung gepflogene, so segensreiche Wirken dieses allgemein so beliebten und hochgeschätzten Beamten ein dreifaches Hoch auf denselben ausgebracht, mit dem allseitigen und aufrichtigsten Wunsche dessen recht baldiger Wiedergenesung, - Ein gemeinschaftlich von dem Stadtmagistrat und dem k. Landwehr-Offizierkorps an Se. Maj. den König gerichtetes Telegramm, die ehrfurchtsvollsten und aufrichtigsten Betheuerungen der unverbrüchlichsten Treue und Hingebung an unser erhabenes Fürstenhaus enthaltend, wurde ebenfalls den beim Festdiner Anwesenden mitgetheilt, und theilen wir nachstehend das im Auftrage Sr. Maj. vom kgl. Kabinet-Sekretariate erfolgte Antwortsschreiben im Abdrucke mit. Dasselbe lautet:

Hochgeehrtester Herr Bürgermeister!
Der Stadt-Magistrat und das Landwehr-Corps der Stadt Hammelburg haben mit Telegramm vom 21. ds. Mts. bei Gelegenheit eines patriotischen Festes zum Andenken an die vor fünfzig Jahren erfolgte Vereinigung der genannten Stadt mit der Krone Bayern Seiner Majestät dem Könige, unserem allergnädigsten Herrn, auf's Neue die wärmsten Versicherungen der Treue und Hingebung dargebracht. Seine Majestät der König haben mich heute beauftragt, dem Stadtmagistrat, dem Landwehr-Corps, sowie den sämmtlichen Bewohnern der Stadt Hammelburg die allerhöchste Anerkennung und freundlichen Dank auszusprechen. Mit besonderem Vergnügen vollziehe ich hiermit diesen allerhöchsten Befehl, indem ich ihre gütige Vermittlung in Anspruch nehme.
Mit ausgezeichneter Hochachtung verharrt
Ew. Wohlgeboren
ganz ergebener
Schloß Berg, am 26. Mai 1867.                             v. Pfistermeister. S. d. Kgs.

Die Feier des vorgenannten Festes stärkte Alle, mit gehobener patriotischer Gesinnnng den schweren Ereignissen entgegen zu gehen, die da kommen sollten.

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