34. Windheim
Kath. Pfarrkirche St. Aegidius. 1546.
Die ältere Kirche war 1546 durch Philipp v. Thüngen erbaut. Der jetzige Bau wurde vom Juliusspital Würzburg durch Joh. Christoph Kleinholz 1765 und 1766 errichtet. Ausstattung durch J. Pet. Wagner, ist aber nur noch teilweise erhalten.
Beschreibung hingezogener Chor mit einem Joch und Dreiseitschluß. Kreuzgewölbe und Kappenschluß. Im Bogenscheitel des Chorbogens 1767. Langhaus mit 3 Fensterachsen Spiegeldecke. Fenster in Stichbogen geschlossen. Osteken des Langhauses abgerundet. Westempore 2-geschossig. Halb einspringender Westturm, durch Anschwünge der Mitte der Fassade eingegliedert. Dreigeschossig: Ecklisenen an Turm und Front. Stichbogenportal mit Dreiecksverdachung. Gewände reich profiliert, Fenster: Profilumrahmung mit Keilsteinen. Seitlich des Portals Rundbogennischen mit St. Petrus und St. Paulus Barockkuppel. (Siehe Grundriß) Stukkaturen Gute Umrahmungen der Deckengemälde, Eckkartuschen, im Chor das Auge Gottes. B. Hellmuth/Alsleben.
Deckengemälde: Krönung Mariens. David und St. Cäcilia von 1766, im Krieg beschädigt, übertüncht. Ueber dem Eingang wurde ein altes Gemälde freigelegt, vermutlich das alte Wasserschloß von Windheim. Hochaltar: Der von Wagner gefertigte Altar verbrannt. Der jetzige aus Hammelburg, ursprünglich mit Placidus von Droste-Wappen, das dort verblieb. Schöner Aufbau der 2. Hälfte d. 18. Jh. Um 1680. Vier gewundene Säulen mit Mittelnische, darin Kruzifix mit Assist. Figuren. Seitlich betende Engel und Puttenköpfchen. Im Auszug über dem Gebälk Auge Gottes und Heiligung Tabernakel neu.
Seitenaltäre: Pilaster mit Gebälk und Mittelnische, seitlich Draperie. Aufsatz: Baldachin mit Engeln. Einlegearbeit an der Mensa. Kanzel: Am Korpus lebhaft bewegte, reizende Putten mit Symbolen: Glaube, Liebe, Hoffnung. Auf Voluten des Schalldeckels der Gute Hirte und Putto mit Schäferstab. Sehr gute Arbeit von J. Pet. Wagner 1770, Orgelgehäuse mit Putten und Fruchtkränzen. Um 1680. Tragfiguren: St. Maria und St. Sebastian um 1770.
An der Kirchhofmauer: Reliefs Christus am Oelberg, Christus am Kreuz, Christus fällt unter dem Kreuz, Inschrifttafel, Christus am Kreuz mit betendem Ritter. Alle 1546, wie aus der weiteren Inschrifttafel am Friedhofeingang hervorgeht, vom Meister HR, im Auftrag Philipps von Thüngen, der sich meist „zu Winden" (Windheim) nennt. Aehnliche Arbeiten zu Hammelburg, Thüngen, Untererthal, Volkach, Fulda. Ehemaliges Schloß. Sitz derer von Thüngen. Wasserschloß mit 4 Türmen. Keine Reste vorhanden. Schon im 14. Jh. genannt. 1660 durch die „Windheimer Tochter" an das Juliusspital verkauft Sitz des Amtsvogtes. (Seit 1700 wohnte dort der die Pfarrdienste versehende Franziskaner.) Es stand wohl an der Stelle des Pfarrhofes, der 1848 neu erbaut wurde.