Hammelburger Geschichte(n)

9. Fuchsstadt

Alte romanische Wehrkirche Fuchsstadt. Turm 12. Jahrhundert, Langhaus 1766 von Joh. Mich. Fischer. Bedeutende Innenausstattung durch Materno Bossi und Joh. Pet. Herrlein 1766.Kath. Pfarrkirche Maria Himmelfahrt. - Wehrkirche mit Gadenresten. Unterbau des Turmes aus dem 12. Jahrhundert (Dehio). Unter Julius Echter Turm erhöht. 1633 Kirche verbrannt. Langhaus und Chor jetzt einheitliche Anlage von 1766 durch Neumannschüler Joh. Michael Fischer-Würzburg. Altäre und Kanzel in Stuckmarmor und Deckenstukkaturen von Materno Bossi. Bildhauer-Arbeiten am Portal durch J. Mich. Guttmann-Würzburg. Reparaturen 1804, 1807, 1861, zuletzt 1952. Eingez. Chor, 3-seitig geschlossen, innen ausgerundet, Kreuzgewölbe auf toskan. Pfeilern. Langhaus 4 Fensterachsen, rundbogig, Ostecken des Langhauses abgerundet. Flachdecke mit großer Hohlkehle.
Bem. Westfassade (feine Rhytmik und Schlichtheit der Formen! Knapp). Untergeschoß durch 4 tosk. Pilaster gegliedert. Stichbogenportal mit Seinsheim-Wappen (wird z. Zt. erneuert). In den Seitenfeldern Rundbogennischen mit St. Petrus und Paulus, Obergeschoß-Mittelteil durch Segmentgiebel abgeschlossen, mit Rundbogennische für Marienfigur. Turm im Unterbau romanisch, durch mächtige Streben gestützt. 4. Geschoß mit gekuppelten Rundbogenfenstern. Spitzhelm.
Inneneinrichtung Einheitlich und von bed. Wirkung (Dehio). Fensterumrahmungen profiliert, im Scheitel mit Stuckputtenköpfen. Hohlkehlenecken und Seitenmitten mit Rocaillestuck und Fresken. (4 Evang., Geburt Christi und Flucht nach Aegypten). Deckenmitte Wolkengloriole mit Putten. Altäre und Kanzel: Virtuose Werke aus Materno Bossis, Frühzeit. Hochaltar: 4 gewundene Säulen mit geschweiftem Konsolengesims, darüber Auszug mit Dreifaltigkeitsrelief, von Engeln flankiert. Altarblatt neu (Hirsch/München). Figuren: St. Aquilin und J. Nepomuk, Philippus und Jakobus. Seitenaltäre: Mittelnischen flach, von Rokokoschild gekrönt mit je 3 großen Figuren von Heiligen. Rechts: St. Josef, Sebastian (beste!) und Wendelin; links St. Anna, Bonifatius und Burkard. Kanzel: Barocker Korpus mit 3 Evangelisten, der 4. an Treppe, Schalldeckel mit Putten und Mariabekronung. Wertvolle Stuckmarmorarbeit des M. Bossi. Tragfigur St Maria, wohl ebenfalls von Bossi. An der Hochwand des Langhauses: Oelgemälde, Kreuzweg von J. P. Herrlein.
In Seitenkapelle: Kreuzweg, in Holz, von H. Schiestl/Würzburg, letztes Werk. 5 Stationen, gute Pieta; Kriegergedächtnisbild von Peter Hirsch-München.
Oelberg im Friedhof: Rotsandsteinfiguren, handwerklich, um 1530. Leichenhaus: 1953/54, Arch. Ruser: Fresko: Höfling/Hammelburg. Wegekapelle gegen Hammelburg von 1797. Mit Schutzengelrelief und Klassizist. Altar mit Nothelferrelief, St. Sebastian und Wendelin. Waldkapelle Errichtet 1936 durch Arch. G. W. Büchner/München. Kleine rechteckige, einschiffige Anlage mit halbrunden Ostchorabschluß in derbem Haustein und offener, gepflastester westlicher Vorhalle. Mit Lärchenschindel-Verdachung. 2 Fensterachsen mit hochges. niedrigen Rundbogenfenstern. In vorderer Giebelwand rechts niedriger  Glockenturm mit flachem Satteldach eingegliedert.
Bildstöcke: Im Dorfe 1. mit Echterwappen, vierseitigem Gehäuse von 1586, 2. Rundsäule mit Knorpelumrahmung. Marienkrönung 1680. Gegen Westheim: 3. mit Echterwappen Gehäuse mit Reliefs 1600. Gegen Hammelburg 4. auf gefastem Schaft mit Juliuswappen Relief 1592, 5. Tabernakel mit Relief. Bekronung St. Johannes 1758. Am Fuchsstädter Berg:  Kreuzweg von Sonnleitner, wird bald aufgestellt.

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