Hammelburger Geschichte(n)

Kloster Altstadt:

Franziskaner-Kloster. Altstadt 1649,1700. Einschiffige Barockanlage mit Chor und Nordflügel. Dachreiter. Nebenan Hausteinkapelle und bedeutsamer Kreuzweg am Schloßberg 1733.Geschichte: Errichtet an der Stelle der alten Stadt-Siedlung, daher „Altenstadt". Hier bestand (nach Göpfert, „Castellum"!) wahrscheinlich schon um 800 ein fränk. „Castellum ad hamulo", ein Burggut, (Reste noch 1650) einige Höfe und die Altenstadt-Mühle (an der Stelle des jetzigen Druckwerkes). Ferner eine Kirche oder Kapelle der 14 Nothelfer, deren Figuren zur Ref .Zeit vergraben wurden. 1603 neu geweiht. (Nach Doell) 1649 Gründung des Franziskanerklosters mit der alten Kirche und den anschließenden Gebäuden als Konvent. 1656 Klosterbau begonnen, 1658 bezogen. J. v. Graveneck stiftete den Hochaltar (St. Joachim und St. Anna), 1667 Neubau beschlossen, der 1670 beendet war. 1674 neuer Altar der 14 Nothelfer (von Caspari-Karlstadt) aufgestellt. 1698 Neubau durch Brand zerstört. Die jetzige Kirche unmittelbar darnach 1698 begonnen und im Juli 1700 geweiht. In neuerer Zeit restauriert. Gewölbemalereien in Frührokoko.
Beschreibung Einschiffige Anlage mit dreiseitig geschlossenem Chor (3 Joche), Langhaus 6 Joche, das östliche beträchtlich breiter. Tonnengewölbe mit Stichkappen, im Chor spitzbog. Tonnengewölbe. Joche durch breite Gurte getrennt; verkröpfte toskan. Pilaster mit Gebälkstücken. Rundbogenfenster. Der von weiten, rippenlosen Kreuzgewölben überspannte, von Wandpilastern und Rundbogen gegl. Raum gewinnt den Eindruck lichter Weite (Knapp). Im Westjoch untergewölbte Orgelempore mit Pfeilern und tosk. Pilastern. An der Nordseite Kapelle vorspringend als Querschiffhügel mit 3 Joch und Dreiseitschluß. Fenster und Türen: Sandsteinumrahmung. Westportal: rundbogig mit Schleifraß-Wappen. Darüber Muschelnische mit St. Franziskus von 1671 und Jahreszahl 1700. An Nordseite, sowie am Chor und der Seitenkapelle Strebepfeiler. Über Chor und Langhaus je ein Dachreiter (Zwiebeltürmchen). Ausstattung einheitlich von 1700. Hochaltar mächtig. Flacher Mittelteil, kulissenartig vorgebaute Flügel aus Kompositsäulen mit Gebälk. Vier Nischen mit den Trinitatfiguren und St. Maria Immac. Schleifraßwappen. Seitenaltäre am Chorbogen mit 14 Nothelfern und Franzisk. Märtyrern. Unbest. Wappen. Hauptaltar der Seitenkapelle: ähnlich den vorigen, Tabernakel klassiz. Altarblatt neu. Seitenaltäre mit Dalberg- und Schweinsberg-Wappen. Kanzel Polygon mit korinth. Säulchen. Oben Figur des guten Hirten, Beichtstühle aus der Erbauungszeit. Betstuhlwagen; vorzügliche Rokoko-Schnitzereien.
Im Langhaus 6 Ölgemälde in großen Format, handwerklich von 1701. Unbek. Maler.
An der Westwand: St. Helena, Mitte 18. Jhdt. Südwand: Holzgruppe der Pieta, um 1700.
Vor der Kirche barocke Kapelle in rotem Haustein. Ionisierende Pilaster, zurückgeschweifte Ecken. Volutengiebel mit Wappen der Dalberg und der Zobel von Giebelstadt. Im Innern der Auferstandene zwischen 2 Engeln, darunter Christus im Grabe, von Engeln beweint. 1733. Kreuzweg, zur Kreuzigungsgruppe auf Saaleck. Bem. Arbeit von W. Marx, 1733.

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