Hammelburger Geschichte(n)

Das Fürstlich-Fuldaische Kellereischloß:

„Rotes Schloß“. Residenz der Fürstäbte von Fulda, erbaut 1726—31 durch Galasini aus Mantua. Umgestaltung der ehem, fuldischen Kellerei von 1573. Durch den Brand von 1854 verlor der Bau die roten Mansardendächer, welche durch Schiefer-Zeltdächer behelfsmäßig ersetzt wurden.Geschichte: Ursprünglich sollte das „Neue" Schloß durch Friedrich Romrod 1385 beim Oberen Tor entstehen und das Obertor zu einem Turm umgestaltet werden. Doch ist von diesem Schloß nichts erhalten. Die fürstäbtliche Kellerei, von Balth. von Dermbach - 1573, 1596 Kellereischeuer und 1638 Gewölbe im östlichen Keller - erbaut. Zwischen Kellerei und Stadtmauer konnte man unter Schwibbogen vom Weihertor zur Kirche gehen.
1726-3 wurde unter Adolf von Dalberg das neue „Rote Schloß" durch Andreas Galasini aus Mantua erbaut. (Innenausstattung wohl 1737 vollendet) 1854 Dach- und Balkenwerk zerstört, Nordflügel ausgebrannt. Mit 80000 fl. Aufwand wiederhergestellt, allerdings nur mit Behelfszeltdächern. 1945, am 6. April, durch Beschuß teilweise beschädigt, dann wiederhergestellt, dabei unterblieb leider der Wiederaufbau des schönen Treppenturms im Hof.
Beschreibung: Anlage zu 4 Flügeln, die um einen rechteckigen Innenhof gruppiert sind. Der Westflügel (Gartenfront) hat reichere Gliederung durch Eckpavillons, die 3geschossig sind, während die übrigen Teile 2 Geschosse haben.
Die Ecken durch Rustika-Lisenen betont. Im Dreiecksgiebel des Mittelpavillons großes Dalbergwappen und Devise candore et amore*) Vor dem Mittelpavillon Altane mit Balusterbrüstung, auf 5 Rundbogenarkaden ruhend. Pfeiler mit gekuppelten jonis. Pilastern besetzt, darüber gekröpftes Gesims. An der Altane Jahreszahl 1531 und Dalbergwappen. An der Ostfassade 5 Achsen risalitartig vortretend und der Ansatz des 18. Jhdt.-Baues an die alten Bauteile des 16. Jhdt. erkennbar.
Im Hof: Treppenturm, 1945 zerstört. 4 rustiz- Rundbogentore mit Dalberg-Wappen. Am Südportal die Jahreszahlen 1728 und 1588, letztere von der alten Kellerei.
Wappen: Henneberg-Graveneck 1644 - Balth. von Dernbach - Joach. v. Graveneck. Ostseite, rechts des Portals Löwe in Flachrelief um 1588.
Im Garten: Reste der Rathauskulpturen: 3 Wasserspeier: Drachenköpfe mit Putten von Schoner. Figuren: Darstellungen der Jahreszeiten an der Altantreppe. Nur noch 2, Herbst und Winter, vorhanden
*) Aufrichtigkeit und Liebe.

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