Der Landkreis Hammelburg
Gesamtübersicht
Kirchliche Bauten: Die romanische Zeit ist im Landkreis mit der Klosterkirche in Aura (1108-13) und der wenig später entstandenen Klosterkirche in Thulba, 1127, ferner den kleineren Kirchen von Untererthal aus dem 12. Jahrhdt. und der (etwas reicheren) Wehr-Kirche in Diebach (um 1270) vertreten.
Das wichtigste Zeugnis der Hochgotik ist die Hammelburger Stadtpfarrkirche (Chor von 1389), deren Langhaus, Turm und Chorwölbung schon der Spätgotik angehören (1461). Die Spitalkirche von 1404 wurde auf den alten Umfassungs- und Chormauern nach 1854 neugotisch wieder hergestellt. Nachgotisch ist bemerkenswert die Kirche von Euerdorf (Juliuszeit 1602). Unter den Baudenkmälern des 17. Jahrhunderts ragt hervor die Klosterkirche von Altstadt (1649-1698/1700), im fränkischen Barock erbaut.
Das 18. Jahrhundert schuf die bedeutende Kirche Joh. Mich. Fischers, eines Neumann-Schülers, in Fuchsstadt, 1766, ferner - außer vielen kleinen Kirchen des Landkreises - die Steintalkapelle bei Hammelburg (1739-42).
Weltliche (profane) Bauten: Von der Trimburg ist romanisch die 3 m starke Schildmauer der Ostseite und der Bergfried, auf Burg Saaleck stehen aus der romanischen Zeit nur noch der Bergfried und Teile der östlichen und nördlichen Grundmauern.
Aus gotischer Zeit stammen in Hammelburg noch wenige Reste der Stadtmauer und 3 Türme (1242, 1256-60). 3 Tore und Brückenturm wurden zerstört und eingelegt 1854/55.
Die Spätgotik und Renaissance überlieferte uns Teile des Rathauses von Hammelburg (1524-29), ferner die 1573 entstandenen Teile der Kellerei des Roten Schlosses. Das wichtigste Baudenkmal des 18. Jhdts. ist das Fürstlich Fuldische Kellereischloß, genannt „Rotes Schloß" (1725-31) des Andr. Galasini. Aus dem 16. Jhdt. stammen einige erhaltene Fachwerkbauten Hammelburgs in der Bahnhof- und Dalbergstraße. Romanisch von den Brückenbauten ist die Hammelburger alte Saalebrücke von 1121 - mit späteren Hochwasserbrücken, - deren älteste 4 Joche der Krieg 1945 vernichtete. Mittelalterlich sind die alten Saalebrücken in Aura und Elfershausen.
Plastik: Am frühesten datiert ist der Grabstein der Ehefrau Katharina des Chorbaumeisters der Hammelburger Stadtpfarrkirche, spätgotisch der Grabstein der Anna Steinmetzin ebenda.
Aus dem 16. Jh. stammen mehrere Grabsteine der Amtmänner von Saaleck, ebenso solche aus dem 17. Jh. in der Marienkapelle. Bedeutende Renaiss.-Plastiken sind die Wasserspeier des alten Rathauses, von Joh. Schoner (1529), jetzt im Schloßgarten, und der Marktbrunnen mit seinem Relief-Schmuck von 1541. Die Reliefs der alten Rathausaußentreppe von Schoner fielen dem Brand von 1854 zum Opfer. Vom Steinmetz ,,HR" stammt das Zazarey-Kreuz des Friedhofes (ebenso Passionsdarstellungen in Windheim und ein Steinrelief der Dornenkrönung in Thüngen). Der Meister der 3 Kreuzwegreliefs am Chor der Stadtpfarrkirche ist unbekannt (1520). Die Oelberggruppe in Hammelburg ist handwerklich von 1461. Etwas früher ist die bürgerliche Madonna, links vom Kirchturm (um 1400). Ein vollständiger Kreuzweg des 18. Jh. (1733) ist in Altstadt mit Kreuzigungsgruppe auf Saaleck aus dem gleichen Jahre. Aus dem 18. Jh. stammen ferner die Figuren der Saalebrücke, eine Madonna Portans von 1711 und ein Joh. Nepomuk von 1746. Von Bildhauer Faulstig aus Hammelburg ist u. a. der Nepomuk hinter der Spitalkirche, von 1756.
Das bedeutendste Bildwerk der Stadt ist die Madonna des Jakob von der Auvera. um 1720, jetzt in einem Strahlenkranz über dem neuen Altar der Stadtpfarrkirche angebracht (1950).
Kirchenausstattung der Landkirchen, Gemälde und kirchliches Gerät werden im folgenden Text aufgeführt.