Hammelburger Geschichte(n)

Quelle, die nördlich vom Orte Schondra liegt. gelaufen, so wäre dieses caput fluminis sicher ebenso erwähnt worden, wie die anderen capita der Flüsse und Bäche aufgeführt sind.
Vom „Nendichenveld“ führt der Grenzzug weiter in „thie teofun gruoba“, die tiefen Gruben. Diese sind wohl bei Völkersleier, einem Dorf, daß damals noch nicht existierte, zu suchen. Der Ort hieß früher Wolfchersleyre (I. Babaria IV, 1. . S. 483). Man leitet dieses Wort gewöhnlich von dem Eigennamen Wulfger, Wolfger, Wolfgaer = Wolfsspeer (s. Foerftemann: Personennamen 1 (1900) Sp. 571 ff. 1649) und den bei Otfried schon erscheinenden gilari, galari = Wohnung. Gemach (I. Schade D., Altd. Wörterbuch I S. 252) ab; es bedeutet also hienach Wohnsitz des Wolfger. Nicht unmöglich wäre auch die Entstehung aus Wolfsgerichtslehre d. h. Wohnsitz bei dem Wolfsgericht. Darunter versteht man eine Richtstatt zum Fangen der Wölfe (Buck, S. 304), also Wolfsgruben. Das würde zu den vorbezeichneten „tiefen Gruben“ gut passen. Diese sind wahrscheinlich nordwestlich von Völkersleier zu suchen, wo ein Graben den Namen „Völkersloch" führt (Pl.-Nr. 255—279, St.-G. Völkersleier; s. die Karte). Auch führt eine weitere Feldlage (PI.-Nr. 178—194. 197—234, 238—252 St.-G. Völkersleier), die näher beim Ort liegt, den Namen „Schweinsgrube“.
Oestlich von Völkersleier (etwa 900 m entfernt) befindet sich eine Quelle, die wohl als Zwischenpunkt zwischen den tiefen Gruben und dem nun folgenden „westlichen Ennesfirst“ benützt wurde.
(„ennesfirst then uuestaron“, wohl aus dem Personennamen Ansuin abzuleiten: es würde also Ansuinesfirst zu Ennesfirft wie z. B. Ansuinésheim zu Enzheim (s. Buck a. a. D. S. 58) zu atellen sein.) Dieser Ennesfirst ist wahrscheinlich auf dem Höhenpunkt 426, nordöstlich von Schwärzelbach zu suchen. Die Höhe bildet einen weithin sichtbaren Gipfel und fällt jedem Besucher der Gegend sofort auf. E3 befindet sich daselbst ein Steinbruch. Als Zwischenpunkte zwischen den „tiefen Gruben“ und dem „Ennesfirst“ kommen außer der bereits erwähnten Quelle die Höhe 419, eine Quelle westlich von Schwärzelbach und ein Brunnen östlich von diesem Ort in Betracht.
Als östlicher Ennesfirst, der in der Markbeschreibung zwar nicht genannt, in Wirklichkeit jedoch damals vorhanden gewesen sein muß, könnte der südöstlich von der letzterwähnten Position gelegene Büchelberg. Höhe 445. der als höchster Punkt die Gegend weitum beherrscht, in Betracht kommen. Auf ihm befindet sich ebenso wie auf der Höhe 426 ein Steinbruch. Der Besitzer der beiden Höhen in ältester Zeit könnte also ein in Ertal (Harital s. oben) wohnender Ansuin gewesen sein. Hetzlos, Ober- und Unterertal sollen in alter Zeit zusammen eine Mark gebildet haben (I. Ullrich G.: Unterertal (Würzburg 1913) S. 6). Im 13. Jahrhundert erscheinen erstmals urkundlich die Edlen von Büchelberg (I. Döll im Arch. des hist. Ver. f. Unterfranken Bd. XII, S. 272). Der alte Name Ennesfirst ift nicht mehr erhalten; allein das ist nicht zu verwundern. Denn auch die Flurnamen

© Hammelburger Geschichte 2023. Design by divohab

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.