der auch Lautermich beißt. ferner Premich u. a. m. (Vgl. auch sanskr. mih, griechisch öuigen, lat. mejare = fließen, gießen; Kaltschmidt S. S.: Sprachvergl. Wörterbuch (1839) S. 103; Zehetmayr S.: Vergl. Wörterbuch (1879) S. 275). Nach all’ dem ist das Wort Starmich nichts anderes als die alte im Volksmund veränderte Form für staranbach, aus dem wohl zunächst ein Starammich, Staremmich wurde und zuletzt ein Starmich verblieb. Wahrscheinlich lag hier auch der ausgegangene Ort Starinbach, der, wie Stengel a. a. D. S. 154 Anm. 3 bemerkt, durch Dronke Kap. 45 Nr. 19 bezeugt ist.
Die Markungsgrenze folgt also diesem Bach, heute „Ringgraben“ genannt, bis zur Einmündung in die Schondra (die scuntra der Urkunde), dann diesem Flüßchen aufwärts bis zum „Hühnergraben, wo sich eine Quelle befindet mit einem etwa 130 m langen Ablauf, der in die Schondra mündet. Das war der Merkpunkt, wo die Grenze die Schondra verläßt und zunächst mit der Gemeindegrenze Dittlofsroda-Völkersleier nach Osten zum Hühnergraben und weiterhin dem Frohnbach entlang führte. Beide bilden ein Waldtal, durch das zumeist nur im Frübjahr und Herbst ein Bach fließt. Der Frohnbach führt wohl seinen Namen daher, weil er das Fron- oder Herrenland begrenzte (s. auch unten Frohnberg).
An die Wiesen am Frohnbach stößt Ackerland. Unter beiden ist höchst wahrscheinlich das Nendichenveld (nicht Mendichenbeld wie bei Tangel III, S. 37 infolge Druckfehlers steht) zu verstehen. Vielleicht erinnert der Name des benachbarten „Lenzenberg“ daran, da ein Wechsel der Liquita N und T im Fränkischen nicht gerade selten ist, zumal Lenz die Abkürzung von Lorenz ist (Grimm. Deutsches Wörterbuch. Bd. 6 Sp. 752) und einem unverständlichen Nendich. Nenz wohl substituiert werden konnte. Vgl. auch Grimm: Geschichte der deutschen Sprache I (1848) S. 341. Schmeller Andreas: Die Mundarten Bayerns (1821) S. 121, wo der Verfasser bemerkt: „n geht manchmal in l über, so heißt jetzt Brüsling. Stisling. Landstul, was früher Brüvening, Stephaning, Nannstul geheißen. (Bierlinger im Archiv für neuere Sprachen Vd. XXXVII (1865). Grimm: Deutsche Grammatik II S. 540.) Das Renzenveld könnte die Fortsetzung des Rentzenbergs (heute
Lenzenberg) gebildet und von da an sich nordwestlich bis zum Hühnergraben erstreckt haben.
Mit Metichenveld, heute Mitgenfeld bei Brückenau gelegen (I. Stengel a. a. D. S. 154 Anm. 5) hat das Nendichenbeld der Urkunde nichts zu tun. Wir haben schon bisher gesehen, daß die Grenzpunkte verhältnismäßig nahe bei einanderliegen, damit die Grenze jederzeit eindeutig wieder bestimmt werden konnte. Zwischen der Mündung des Ringbaches in die Schondra und Mitgenfeld beträgt aber die Länge der Luftlinie etwas über 16 km. Es ist also ganz undenkbar, daß die Grenzbeschreibung jetzt auf einmal einen so viele Kilometer weiten Sprung über Wälder, Täler, Bäche und Felder gemacht habe, ohne hier Zwischenpunkte anzugeben. Wäre die Grenze der Schondra entlang bis zu ihrer
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