Hammelburger Geschichte(n)

in dieselbe mündet 1 km. nordöstlich vom Bahnhof Gräfendorf (cf. Stengel, a. a. D. S. 154 Anm. 1; Goepfert a. a. D. S. 50). Darunter ist der untere Lauf des Weizenbaches zu verstehen bis zum heiligen Brunnen, wo er einen beim Eidenbacher Hof entspringenden Seitenbach aufnimmt. Hier verläßt die Grenze den Weizenbach und folgt diesem Zufluß, der den Namen Eidenbach heute führt. Den Eidenbach und den unteren Lauf des Weizenbaches, die beide so ziemlich eine gerade Strecke bilden, hat man offenbar als den Hauptbach. den oberen Lauf des Weizenbaches als den Seitenbach angesehen. Diese Erscheinung ist nichts seltenes bei den alten Geographen, insbesondere bei dem alexandrinischen Geographen Ptolemaeus. Der Name Eidenbach ist nichts anderes als der alte Teitenbach der Urkunde.
Von der Quelle dieses Baches beim Eidenbacher Hof ging die Grenze direkt westlich zur Höhe des Buscherbergs dessen Nordbang heute Scharfritz heißt.
Dieser Scharfritz ist der Scaranvirst der Beschreibung (Stengel. a. a. D.; Goepfert a. a. O). Denn scara Schar bedeutet so viel als Waldanteil d. h. Nutzungsanteil an der gemeinen Mark, vgl. die Urkunde von 796: hovam Alfatinghovam cum pascuis et pèrviis et aquarum decursibus et scaram in silvis juxta formam hove plene (Grimm. D. Rechtsaltertümer, S. 22. 317, 318, 499; Du Gange VII, S. 337; Rübel II S. 170; Locomblet: Niederrb. Urkundenbuch I S. 7; Brandi in den Göttingischen gelehrten Anzeigen 170 (1908) I S. 17. 24). Das im fränkischen Dialekt ungebräuchliche „First" hat das Volk sich durch Umstellen der Buchstaben in den bekannten Namen „Fritz“ mundgerecht gemacht. Da sich die Höhe des Buscherberges nach Nordosten zieht, so erscheint es nicht ausgeschlossen, daß unter Scaranvirst diese Höhe in ihrer gesamten Ausdehnung gemeint ist, so daß der Grenzzug nicht nach Westen ausbog, sondern geradeaus nach Norden über diese Höhe zur Quelle des Ringbachs führte.
Am Fuß des Buscherberges entspringt nämlich aus mehrerencQuellen ein heute Ringbach oder Ringgraben genannter Bach, der nach kurzem Lauf in die Schondra mündet. Ihm entlang zieht die Gemeindegrenze Gräfendorf-Dittlofsroda. Dieser Bach dürfte als der staranbach der Markbeschreibung anzusprechen sein. Wenn jener auch diesen Namen heute nicht mehr bewahrt, so ist er doch in der nördlich angrenzenden Feldlage, dem „Starmich“ (Bl.-Nr. 138. 140. 147, 685. 721 - 738, St.-G. Dittlofsroda) erhalten geblieben. Für die Bezeichnung „Bach" kommt in Unterfranken und Hessen häufig „Bich. Bick. Bicki, Becki“ vor (Buck S. 26). Dieses Wort assimiliert sich nach vorangehender Liquida .(l, m, n, r) zu „mich" oder „mecke"), z. B. Germich, Kalmich, Lüdermich, Tiemecke (Arnold: Ansiedlungen und Wanderungen S. 313. Buck S. 180). Da und dort bat sich dieser sprachliche Vorgang nur noch im Dialekt erhalten, so bei den im Bezirksamt Kissingen gelegenen Orten Katzenbach und Hassenbach, die im Volksmund Katzemmich und Hassemmich heißen. Daselbst findet sich auch der Ort L-9-auter (offenbar ein ehemaliges Lauterbach)

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