Hammelburger Geschichte(n)

dieses Baches angesehen. Ueber die Identität der beiden Namen lutibach und Leibach dürften keine Zweifel bestehen. Vgl. hiezu z. B. luitwald, liutwald, luitpold, woraus später Leipold oder Leibold geworden ist.
Von der Leibachquelle oder Ebersbrunnen wendet sich der Grenzzug südlich zum Leibrunnen (nicht Leibbrunnen, wie auf der Karte steht), der mitten im Wald nördlich einer sumpfigen Waldwiese liegt. Er ist offenbar der Lutibrunnon der Markbeschreibung.
Von hier zieht die Grenze östlich zu einem im Walde gelegenen Sumpf. woselbst sich auch eine Quelle befindet. Höhe 409. Solche kleine Seen. Sümpfe. Wassertümpel, Wildlachen pflegte man früher sole, sule, sal, sol, sul zu nennen (Buck S. 260). Das in der Grenzbeschreibung erwähnte uuinesol ist ein an oder in der Waldweide gelegener Sumpf. Denn wine bedeutet nicht Wein, wie man vielfach meinte (s. Döll. im Arch. des bist. Ver. f. Unterfr. Bd. XXII S. 27 A 1. Göpfert G. a. a. D. S. 50, Anm. 7) in dieser rauhen und sumpfigen Wildnis konnte man keine Reben pflanzen, es finden sich dort auch nirgends Spuren von Weinbau, auch würde ein solcher zu sol — Sumpf nicht passen —, sondern Waldweide (ahd. win, winne, goth. win, winja = pascuum. Arnold W. Ansiedlungen und Wanderungen S. 536). Vgl. auch „Wunne und Weide“ - Wald- und Feld-(Stoppel)weide. Südlich gegen Hetzlos zu findet sich noch ein weiteres derartiges sol, die sog. Schweinspfütze, die als „unteres“ Sol (Höhe 354) gegen das höher gelegene, erstgenannte (Höhe 409) erscheint. Obanentig bedeutet, wie aus Otfrid, Evangelienbuch II, 8 v. 36 hervorgebt, wohl das „obere“, nicht oben weg (auf der Wasserscheide), wie Göpfert a. a. D. S. 50 Anm. 6 meint, zumal bei einem Sol oder bei einem Tal.
Von hier aus zieht der sog. „Roßgrund“ zur Thulba. Ihm entlang zieht sich heute die Markung der Thulbaer Gemeinde in einer Länge von 2200 m und einer Breite von nur etwa 130 m zwischen die Markungen von Frankenbrunn und Reith hinein. Diese ungewöhnliche Gestaltung könnte auf den alten Grenzzug zurückzuführen sein. Bei dem heutigen Orte Thulba (er wird bereits im 9. Jahrhundert genannt, das Kloster daselbst wurde aber erst 1127 gegründet (. Kunstdenkmäler. Bayerns a. a. O. Bd. III. Heft 14 S. 117), wo der Leibach in die Thulba mündet, setzte die Grenze über diesen Nebenfluß der Saale, der allerdings unter seinem Namen in der Markbeschreibung nicht erwähnt wird. Man wird daher das Thulbatal als das .obanentig winestal“, das obere Waldweidetal, der Urkunde ansprechen dürfen.
Von hier aus zog die Grenze weiter über die Höhen zwischen Feuertal und Oberertal dem sog. „Burgweg“ entlang, der größtenteils der heutigen Gemeindegrenze von Hammelburg entlang läuft.
Etwa 2,2 km nordöstlich von diesem Ort bilden der Geißles- und Offentaler Berg ein Tal, auf dessen Ende der oben erwähnte Burgweg stößt. Hier ist das „Haupt des Otitales“, das heute Ofental heißt, zu suchen.
Die Hammelburger Gemeindegrenze wendet sich hier gegen

© Hammelburger Geschichte 2023. Design by divohab

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.