Hammelburger Geschichte(n)

Drei verdiente Heimatforscher


Wir betrachten es als unsere Ehrenpflicht, im Rahmen dieser Spalten dreier Männer zu gedenken, die als Pioniere jener Arbeit anzusehen sind, welche wir heute fortsetzen.
Der am 9. Dezember 1945 im Alter von erst 53 Jahren verstorbene Hauptlehrer und Rektor Julius Seufert hat das bleibende Verdienst, mit einer Beilage der Hammelburger Zeitung während der Jahre 1930-36 den Heimatgedanken, wie kaum ein anderer Hammelburger, gefördert zu haben. Seine Lebensbahn verlief zwischen Unterwaldbehrungen, Eltmann, Limbach und Thulba, seine Liebe gehörte dem Saalegau, wo er dann 26 Jahre wirkte, die neue Heimat erforschte und beschrieb. Seine Arbeiten sollen darum nicht vergessen werden.
Der zweite der von uns Gegangenen ist P. Ambrosius Götzelmann, der 1931-32 am Kloster Altstadt wirkte. Sein Forschen fand einen Niederschlag in dem Manuskript in einer umfangreichen Chronik, welche er -70jährig - in Miltenberg vollendete. Hainbach in Baden, Engelberg, Volkersberg und Dettelbach waren Stationen von Veröffentlichungen u. einer gesegneten Tätigkeit. 1944 schloß er die Augen, er hatte die Drucklegung seiner Chronik nicht mehr erlebt.
Der dritte lebt als Ehrenbürger von Untererthal noch in unserer Mitte: Tbst. Obl. Heinrich Ullrich! Laudenbach, Obereschenbach und Würzburg sind Marksteine seines Wirkens. In Würzburg bearbeitete er, dessen Liebe von Jugend auf der Geschichte gehörte, alle Urkunden, die dort und anderswo für die geschichtliche Erforschung des Saalegaues von Wert waren. Seine Studien fanden ihren Niederschlag in dem Muster einer Ortsgeschichte: „Untererthal" und in unzähligen historischen Aufsätzen und Schriften, die seinen Namen zu einem Begriff machten. Das kleine Büchlein von „Saaleck" hat bei uns besondere Wertschätzung erlangt und wir möchten an dieser Stelle den Wunsch unterstreichen - und zwar im Allgemeininteresse - daß seine bereits fertiggestellte Chronik der Stadt Hammelburg, die Krönung seiner Archivstudien über unsere engere Heimat, als Buch bald erscheinen möge. (Wir lassen zur Orientierung über Inhalt und bleibenden Wert dieses Werkes am Schluß dieses Heftes eine Empfehlung folgen.)
Mit Stolz erkennen wir das Streben dieser drei Männer an, die nicht nur einem beschränkten Lokalpatriotismus dienten. Wir wollen wie sie die Heimat zur nahen lebendigen und fruchtbaren Wirklichkeit werden lassen, welche auch der Jugend ein Wegweiser sein kann.

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