Hammelburger Geschichte(n)

UNNER SOOL


Och, wenn die Sool ich wieder sah, wie gäht es Herz mir auf,
es konn niß Schöäners dou gegaa, steigst Du en Wengert nauf.
Und guckste nochher ro in's Tal, die taused Flecklich bunt
un mitte dinn do gäht die Sool im schöänste Wiesegrund.
So langsam künnt se dr dohaar, als war ihr's Scheiden schwer,
un große Böiche mecht sie gleich, als wollt sie ümgekehr.
Als möicht sie gor nit vo uns furt, könnt sich nit soot gesaa,
es gäht ihr halt sou grod wie mir, blieb immer gerne da.
Un jetz do lefft se gleich verkehrt, als wollt sie wieder hemm,
sou zieht se langham rü e nü konn gor nit Abschied nehm.
Un do ganz in en Winkel nei, sou zieht se ih e Bahn,
jetzt künnt se wieder langsam vür, wos hot se Schöäns g'sann?
Un wenn se wu e Dürfle sieht, no lefft se auf em zu
un liegt's a nou sou aus em Waag un freet sich on der Ruh.
Un lauscht vielleicht em Kinnerlied, horcht auf die Frankesproch.
Un wos se do nou alles sieht, der Hacker Freed un Plog
Verzählt sie mir, steh ich dabei,
drüm möicht ich immer dogeblei.
Karl Schneider

 

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