Zeitgenössische Landkreis-Chronik
Brückenbau 1948 - 53
Von den vielen Baumaßnahmen, welche seit 1945 im Landkreis Hammelburg durchgeführt worden sind, wollen wir heute nur die Brückenbauten herausgreifen.
Ein verhältnismäßig kleines Objekt war die Wiederherstellung der Gemeindebrücke in Diebach, welche etwa 15000 DM erforderte. Dann baute der Staat im Zusammenhang mit der Umgehung von Euerdorf dort in rotem Sandstein eine große Bogenbrücke, welche nördlich des Marktfleckens die Saale überquert. Damit war endlich die Möglichkeit geschaffen, das gefürchtete Euerdorfer Pflaster zu vermeiden, welches allmählich zum Schrecken aller Auto- und Radfahrer geworden war.
Das Jahr 1952 brachte die Fertigstellung von zwei weiteren wichtigen Brückenbauten. Die 4 Gemeinden Elfershausen, Trimberg, Machtilshausen und Engenthal halten sich zusammengetan, um bei den Trimberger Mühlen anstelle der dort zerstörten alten Brücke eine neue moderne Eisenbetonbrücke zu schaffen : dazu sollten dann die erforderlichen Anschlußwege nach den beteiligten Gemeinden ausgebaut werden, wozu der Anfang schon gemacht ist. Diese Trimberger Saalebrücke war ein großes Projekt und erforderte einen Gesamtaufwand von 555000 DM. Oberhalb und unterhalb der Brücke wurde gleichzeitig der Fluß reguliert und in zügiger Form wurde die 3jochige, weitgespannte Betonbrücke in die Landschaft eingefügt. Nach 10 monatiger Bauzeit ist sie am 22. Juni vorigen Jahres in Anwesenheit des Regierungspräsidenten Dr. Kihn eingeweiht worden. Im Oktober desselben Jahres wurde dann auch die Thulbabrücke zwischen Hammelburg und Diebach, ebenfalls eine moderne Eisenbetonbrücke, fertiggestellt und gleichzeitig die Diebacherstraße begradigt. Hierfür wurden insgesamt 180000 DM aufgewendet.
Die größte Planung aber, deren Ausführung noch 1953 in Angriff genommen werden soll, ist die einer neuen Saalebrücke, anstelle der alten Brücke im Westen der Stadt. Im Augenblick erscheint die Umgehung vermieden und die Linienführung am aussichtsreichsten, welche vorsieht, das Tal in der geraden Verlängerung der Weihertorstraße zu überqueren, etwa in Richtung auf die Siebenschläferkapelle zu. Auch hier soll eine Eisenbeton- oder Stahlkonstruktion Verwendung finden, welche bei einer Breite von 10.50 m, einschließlich zweier Gehsteige, eine Gesamtlänge von 175-180 m vorsieht. Eine Skizze, welche vor kurzem in der «Mainpost» erschien, zeigt, daß es wohl möglich ist, den Brückenkörper organisch in die malerische Landschaft zu Füßen des Schlosses Saaleck einzugliedern und den Anschluß an das altertümliche Stadtbild zu gewinnen. Es wird auch erhofft, daß die kunstgeschichtlich wertvolle Brückenmadonna von 1711 mit ihrer schönen schirmenden Gebärde wieder auf der Brücke oder in Brückennähe Aufstellung finden kann. —
Die Übersicht über den Aufbau im Landkreis wird fortgesetzt. Es werden behandelt: Wasserversorgung. Wegebau, Wohnungsbau, Kirchenbau und -Erneuerung, Kindergärten, Jugendheime u. a. m.