rührte. Hier an dieser alten Salzstelle (über die Bedeutung der ältesten fränkischen Salzorte Hallstadt b. Bamberg. Kissingen, Wimpfen am Neckar, Nauheim und Soden vgl. Sitzungsberichte der Wiener Akademie III S. 569; Inama II S. 338ff.) spaltete sich die Straße in drei Linien, die wohl als alte Salzstraßen anzusprechen sind. Denn die Franken pflegten alte Völkerwege vielfach als Heerstraßen (heristraza, strata publica) zu benützen bezw. herzurichten (Mittelrheinisches Urk.-Buch I, 119 S. 124; Waitz IV. S. 29 Anm. 5).
Der nördliche Straßenzug geht von Kissingen über Haard (A.G. Münnerstadt). Salz (A.G. Neustadt a. S.). an der Salzburg bei Neustadt a. S. vorbei nach Mellrichstadt, Eussenhausen (A.G. Mellrichstadt), Henneberg (Sachsen-Meiningen) und Meiningen, der mittlere geht nördlich an Nüdlingen (A. G. Männerstadt) vorbei über Münnerstadt, Wülfershausen (A.G. Königshofen). Behrungen. Queienfeld. Jüchsen, Bachdorf. Marisfeld (sämtl. Sachs.-Mein.). Oberhof. Crawinkel. Sülzenbrücken (Sa -Kob.-Gotha) nach Erfurt, der östliche zieht über Poppenlauer, Weichtungen. Seubrigshausen (sämtl. A G. Münnerstadt). Sulzfeld, Merkershausen, Königshofen, Trabbstadt (sämtl. A. G. Königshofen). Hildburghausen. Ilmenau (Sa.-W.-G.) und Arnstadt (Schw.-Sond.) gleichfalls nach Erfurt. Die meisten dieser Orte sind als Königsgut, bezw. Reichsgut belegt (vgl. 3 B. Rübel, S. 177 - 186, 216, 255, 287, 323 - 338, 359, 364, 369. 440, 442).
Weiterhin begleiten uralte Warttürme im Saaletal und seitwärts von demselben die vorbezeichneten Straßen und erscheinen als stumme Zeugen einer längst vergessenen Zeit. val. z. B. die beiden sechs(acht)eckigen Türme auf Rieneck, den Turm auf Schloß Saaleck bei Sammelburg, auf Bodenlauben bei Kissingen, 3 Türme in und bei Münnerstadt, ein Turm bei Niederlauer (A.G. Neustadt a. S.), mehrere Türme auf der Salzburg bei Neustadt a. S., der weiße Turm bei Wülfershausen (A. G. Königshofen), der alte Turm in der Ruine Henneberg b. Meiningen. All diese Türme stehen als ehemalige Warttürme zumeist außer aller baulichen Verbindung mit den heute dazu gehörigen Bauwerken und sind offenbar viel älter als diese selbst (Archiv des hist. Ver. f. Unter-franken Bd. XIX, 1 S. 5, Bd. XXII S. 529 - 531; v. Bibra: Bodenlauben S. 7, 51). Bekanntlich haben die Karolinger auf der Anlage derartiger Warttürme großes Gewicht gelegt. So bestimmt z. B. Ludwig der Fromme in einem Kapitular vom Jahr 815 Kap. 1, daß innerhalb der spanischen Mark nicht versäumt werden solle, explorationes et excubias, quod usitato vocabulo wactas (= Wachen, Warten) dicunt, anzulegen (Walter II, S. 290, Boretius I. S. 261). Ebenso verfügt das Capitulare de villis, cap. 27: casae nostrae indesinenter foca et wactas habeant, ita ut salvae sint (Gareis, S. 40).
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