Hammelburger Geschichte(n)

ohne Rückwirkung auf die benachbarten germanischen Gebiete außerhalb des Limes blieben. Namen wie Haßberge, Haßfurt usw. mögen an diese frühesten fränkischen Siedlungen erinnern. Diese Chatten gingen unter den umwohnenden Alamanen auf, ohne besondere Spuren zu hinterlassen. (Vgl. Arnold: Ansiedlungen und Wanderungen S. 221. Zeuß: Die Deutschen und die Nachbarstämme, S. 348. Lamprecht: Wirtschaftsleben im Mittelalter, I, 1 S. 4. 5.)
Anders verhält es sich mit der salfränkischen Besiedelung, die bereits in der Merowingerzeit nach der Besiegung der Alamannen gegen Ende des 5. Jahrhunderts (Gregor von Tours II, 30. Schubert: Die Unterwerfung der Alamannen) rechts des Rheins beginnt, aber erst nach dem Tode des Ostgothenkönigs Theoderich und der Besiegung der Thüringer, 531 n. Chr., energisch einsetzt. (Agathias I, 4. 6. 7. Gesta Francorum 11. 15. Gregor v. Tours II, 27). Die fränkischen Könige, die ihr Ziel, ein Weltreich zu gründen, nicht aus dem Auge ließen, hatten für ihre Siedlungsart sich die Römer zum Vorbild genommen, statt der bei den Germanen üblichen Landteilung zwischen Siegern und Besiegten ebenso, wie die Römer, Kastelle als Mittelpunkte der Zivil- und Militärverwaltung in den eroberten Gebieten angelegt und in der Regel in der Nähe einer Burg, die in Zeiten der Gefahr den nötigen Schutz gewährte, ihre villae gegründet, deren Mittelpunkt der fränkische Sal-, Fron- oder Königshof, die curtis war. (Landau: Die Territorien S. 104. Landau: Das Salgut, S. 19-25) Hier wohnte der König oder sein Stellvertreter. Um diesen Hof herum waren die freien Franken, die trustis, angesiedelt, die gleichzeitig Soldaten und Ackerbauern waren. Daneben war auch in diesen Königsgütern die angesessene Bevölkerung in ihren Sitzen verblieben, die wohl zumeist in den Stand der Unfreiheit oder Hörigkeit hinabgedrückt wurde. (Waitz, Verfassungsgeschichte, IV, S. 137. Inama-Sternegg, Wirtschaftsgeschichte, I S. 281 ff. Dopsich: Wirtschaftsentwicklung der Karolingerzeit, I S. 108.) So bemerkt bezeichnender Weise noch die Würzburger Markbeschreibung von 779: daz in dero marchu si jeguuedar jo chirisahha sancti Kilianes, jo trono, jo friero Franchono erbir (vgl. Müllenhoff u. Scherer: Denkmäler Deutscher Poesie und Prosa, I S. 224 II S. 359. P. Ludewig: Geschichtsschreiber v. d. Bischofftum Wirtzburg (Frankfurt 1713). Eccard: Francia orientalis I, 674. K. Roth: Beiträge zur Sprach-, Geschichts- und Ortsforschung III, 38 ff., Archiv des hist. Ver. f. Unterfranken V S. 141. Lorenz Fries: Würzburger Chronik (Wbg. Bonitas-Bauer, 1848) I S. 25—27. Chroust: Monumenta paleographica, Serie l] d. h. die Einwohner der Würzburger vorbeschriebenen Mark sind 1. die Kleriker und Eigenleute der Kirche des hl. Kilian, 2. die Bewohner des fränkischen Fronhofs, sowohl Herrn wie Hörige und Knechte, 3. die freien Franken. Daß unter diesen Hörigen und Knechten der Kirche sowie des Fronhofs vielfach Eingeborene (Alamannen, Burgunden usw.) sich befanden, liegt nahe und ist mit Unrecht bezweifelt worden. Man ging nämlich davon aus, daß die Franken bei Abmarkung ihrer

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