Hammelburger Geschichte(n)

3.2.3 Schlussfolgerung aus den Erkenntnissen über die Familie Heden

Aus den genealogischen Angaben der Passio minor sancti Kiliani geht also folgende Herzogreihe hervor: Hruodi, Heden der Ältere bzw. Heden I., Gozbert und Heden der Jüngere bzw. Heden II.26  Diese Männer, von denen angenommen wird, dass sie alle die Herzogwürde besessen haben und diese an ihre Söhne Weitergaben, gehörten einer Familie an. Daraus ergibt sich, dass die Familie Heden bereits seit vier Generationen in Würzburg ansässig gewesen sein muss. „Geht man nun vom Beginn des 8. Jahrhunderts, der Zeit des jüngeren Heden, der Anzahl der Glieder des Stammbaums entsprechend nach rückwärts, dann kommt man an die Wende des 6. zum 7. Jahrhundert.“27  Es gibt mehrere politische Ereignisse in dieser Zeit, die mit Anlass für die Einsetzung eines Herzogs in Würzburg durch die merowingischen Könige gewesen sein könnten. Mit der Ablösung des bairischen Herzogs Garibald durch Tassilo I., die laut dem Bericht von Paulus Diaconus durch das Eingreifen des austrischen Königs Childebert II. erfolgte, bekundeten die Franken damit ihr Interesse an den Verhältnissen in Gebieten östlich des Rheins.28  Eine weitere Möglichkeit für den Beginn der Herzogreihe in Würzburg lässt sich eventuell zum Anfang des 7. Jahrhunderts in den Auseinandersetzungen Dagoberts I. mit dem Slavenreich des Samo in Böhmen und in der Niederlage der Franken um 630 finden.29  Dies könnte dazu geführt haben, Mainfranken stärker als bisher an Austrien binden zu wollen, um damit gleichzeitig die Gebiete im Osten des Frankenreiches zu sichern. „Ob die Aufgabe [der Würzburgischen] Herzöge nur in der Abwehr feindlicher Kräfte von außen bestand oder auch bereits an eine systematische Beherrschung der östlichen Gebiete gedacht war, läßt sich nicht entscheiden, wenn auch das letztere nicht ausgeschlossen zu sein scheint.“30  Genauso liegt auch die genaue Herkunft des Herzogs im Dunkeln, wobei jedoch nicht auszuschließen ist, „daß sein Geschlecht früher aus westlicheren Gebieten des Frankenreiches zugewandert war.“31

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