Hammelburger Geschichte(n)

Die Folgen des Krieges

Denkmal an der FaulstiegstrasseAm Ende des über 5 Stunden dauernden Gefechts waren folgende Verluste zu beklagen. (die Zahlen schwanken in den einzelnen Berichten, je nachdem ob sie von Zivilisten oder vom Militär aufgezeichnet wurden):

10 – 22 tote Preußen, 60 – 72 verletzte Preußen, 10 – 18 tote Bayern,  50 – 68 verletzte Bayern. In Hammelburg kam kein Zivilist zu Schaden. Die Toten wurden in Untererthal, im Hammelburger Friedhof und am Buchberg begraben, dort wo seit 1867 das preußische Denkmal steht.

 

Hammelburg nach dem Brand aus "Fontane"In der Stadt brannten 56 Gebäude ab, viele Felder und Weinberge wurden verwüstet. Die Preußen halfen beim Löschen, aber die 14000 Soldaten blieben in der Stadt, die damals 2700 Einwohner zählte. Die Hammelburger kamen nach und nach aus Kellern und Wäldern zurück und mussten als erstes  die Preußen einquartieren und versorgen. Die Verwundeten mussten verarztet werden. Die Preußen forderten riesige Mengen Verpflegung. Es wurde geliefert, was vorhanden war. Chaos war in der Stadt.
Am Morgen zog diese Division ab, aber abends kamen die 2 Divisionen Preußen zum Übernachten, die in Kissingen gekämpft hatten. Die 30000 Soldaten verursachten ein noch größeres Durcheinander, da kaum noch Lebensmittel verfügbar waren. Auch nach deren Abzug am Morgen war das Elend noch nicht vorbei. Die erste Division kam wieder zurück, fand aber nahezu nichts Essbares mehr vor. Die Soldaten randalierten. In dieser Nacht wurde Schloss Saaleck teilweise verwüstet. Es hieß, dass diese Woche für viele schlimmere Folgen hatte als der Stadtbrand von 1854.
Dann konnte endlich wiederaufgebaut werden. Die Spendenbereitschaft war vor allem in Bayern hoch. Nach einem Jahr konnten alle Hammelburger für ihre Verluste voll entschädigt werden. Die handschriftliche Buchführung darüber ist nahezu vollständig im Stadtarchiv erhalten geblieben.

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