Hammelburger Geschichte(n)

Der Krieg kommt zu uns
Blick aufs Niederthor vor der Schlacht (aus Fontane)

Der Oberbefehlshaber der Preußischen Mainarmee, General Vogel von Falckenstein, vermutete, dass sich die bayerische Armee und das VIII. Bundesheer zwischen der Saale und Fulda vereinen würden und zog mit seinen Truppen über die Rhön. Das Bundesheer missachtete jedoch den Befehl des Oberbefehlshabers Prinz Karl von Bayern und zog sich eigenmächtig nach Frankfurt zurück.
So standen sich am 9. Juli 1866 die Preußische Mainarmee und die Bayerische Armee an der Saale zwischen Hammelburg, Bad Kissingen und Waldaschaff gegenüber.
Hammelburg traf es nicht ganz unerwartet, denn seit dem 22. Juni 1866 kamen immer wieder bayerische Soldaten in unsere Stadt, quartierten sich ein oder zogen durch.
Meldungen von Zivilisten am 8. Juli über größere preußische Truppenteile bei Brückenau hatte das Militär ignoriert. Die Bevölkerung war allerdings beunruhigt.

Fontane 1a Buchberg

Am Morgen des 10. Juli marschierten unbemerkt preußische Truppen bis auf die Höhe vor Untererthal vor, während das bayerische Militär weit und breit keinen Angriff erwartete und Bataillone zum Essen fassen und Erholen zurückzog.
Um 10.30 Uhr beendete Kanonendonner diese Ruhepause. Eine preußische Batterie eröffnete das Feuer. Bayerische Kavallerie, die sich im Thulbatal befand, und ein Infanteriebataillon an der Kessenmühle ergriffen die Flucht. Die in der Nähe der Thulbabrücke stationierte bayerische Artillerie erhielt einen Treffer und ihr Kommandant wurde schwer verletzt. Daraufhin zogen sie sich ebenfalls zurück.
In Hammelburg waren noch 3 Bataillone mit ca. 2.500 Mann. Ihnen standen 13 Bataillone mit ca. 14.000 preußischen Soldaten gegenüber. Zwei der bayerischen Bataillone gingen entlang der Fuldaer Straße und des Thulbakanals den Preußen entgegen, wurden jedoch wieder zurückgeworfen.

(aus Rappert)

Um 14.00 Uhr begann dann der große Angriff mit der Beschießung Hammelburgs durch schwere Artillerie. Die preußische Infanterie ging in 2 Bewegungen vor. Einmal direkt vom Buchberg gegen Hammelburg und einmal durch das Ganstal über den Sindlesberg und den Ofenthaler Berg. Teile der Stadt gingen in Flammen auf. Auf Grund der preußischen Übermacht zogen sich die Bayern zurück. Gegen 15.30 Uhr marschierten die Preußen in das brennende und von den meisten Einwohnern verlassene Hammelburg ein.

 

 

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