Hammelburger Geschichte(n)

 

Der Kapellenbau

Wallfahrtskapelle "Maria Steinthal". Foto: Barbara OschmannVon Anfang an pilgerten Beter zum Bildstock ins Steinthal, um der Muttergottes ihre Bitten und Sorgen zu bringen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. 1739 wurde schließlich mit dem Bau der Kapelle begonnen, der Grundstein wurde 1740 gelegt. Zwei Jahre später war der schlichte Renaissance-Bau vollendet. Der Fuldische Fürstabt Amand von Buseck konnte die Kapelle am 17.November 1742 feierlich ihrer Bestimmung übergeben.Mehr als 1000 Pilger am 29.05.1989 mit dem Bischof von Speyer, Dr. Anton Schlembach (links), und Pfr. Josef Treutlein (rechts). (Archivfoto Möller) Ab da nahm der Pilgerstrom kontinuierlich zu.
Im letzten Jahrhundert gab es - besonders in Kriegszeiten - große Bitt- und Dankprozessionen aus der ganzen Umgebung, so dass oft ein Altar im Freien aufgestellt werden musste. Mitte der 1950er Jahre richtete man dann einen festen Wallfahrtsplatz ein.

 

aus Holz geschnitzte Madonna. Foto: Barbara OschmannMadonna aus Sandstein. Foto: Barbara OschmannNach dem Vorbild des ursprünglichen Gemäldes, der Madonna mit Kind, das der Welt die offenen Arme entgegenstreckt, wurden später zwei plastische Mariendarstellungen geschaffen. Eine Figur aus Sandstein und eine ähnliche Figur aus Holz, die inzwischen einen Strahlenkranz erhalten hat. Diese Madonna wird unter dem Kreuz am Freialtar aufgestellt, wenn eine Andacht oder Messfeier im Freien stattfindet.

 

Kreuz am Freialtar auf dem Wallfahrtsplatz. Foto: Barbara OschmannImmer wieder wurde die inzwischen reichhaltig ausgestattete Kapelle renoviert, zuletzt nach einem Brand im Jahr 1997.
Auch der Freialtar auf dem Wallfahrtsplatz wurde 1998/99 vollkommen erneuert.
Bis heute hat sich die Tradition der Marienandachten an den Sonntagen im Mai und der Rosenkranzandachten im Oktober gehalten. Es gibt jährlich eine Sternwallfahrt der Pfarreiengemeinschaft ins Steinthal.
An den wichtigen Marienfeiertagen wird Gottesdienst gefeiert und – um es im Hammelburger Dialekt zu sagen:  Im „Ständel“ wird gerne „geheiert“. Das kleine, schmucke Kirchlein in seiner romantischen Abgeschiedenheit ist geradezu prädestiniert für Trauungsgottesdienste.

Der Innenraum der Steinthalkapelle. Foto: Barbara Oschmann

Text u. Fotos (7): Barbara Oschmann
Textquelle: Broschüre ‚Maria Steinthal‘, Franz-Josef Schneider

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