Hammelburger Geschichte(n)

Eichendorfstraße

Lage
Die Straße liegt erneut im „Dichter- und Denkerviertel“ in der Nähe des Sportzentrums im südlichen Teil der Stadt. Im ehemaligen Baugebiet „Hinterm Friedhof“ verbindet sie die Adolf-Kolping- Straße mit der Adalbert-Stifter-Straße und verläuft parallel zur Kantstraße. Die 105 Meter lange Straße wurde 1963 gewidmet, d.h. als Ortsstraße in das Bestandsverzeichnis aufgenommen.
Der Namensgeber
eichendorff„Schläft ein Lied in allen Dingen, die da träumen fort und fort ..."
Joseph von Eichendorff war ein bedeutender und vielleicht der bekannteste Lyriker und Schriftsteller der deutschen Romantik.
Geboren wurde er als Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff am 10. März 1788 auf Schloss Lubowitz in der Nähe von Ratibor in Schlesien.
Seine Eltern waren Adolf Freiherr von Eichendorf, ein preußischer Offizier, und dessen Frau Karoline Freiin von Kloche. Die Familie war katholisch geprägt und gehörte zum kleinen Landadel. Joseph wuchs sorglos und unbeschwert zusammen mit seinem nur 18 Monate älteren Bruder Wilhelm auf.
Er studierte Jura in Halle und Heidelberg und später auch in Wien und Berlin. In dieser Zeit machte er Bekanntschaft mit einigen bedeutenden Schriftstellern und Lyrikern, wie Clemens Brentano, Achim von Arnim und Heinrich von Kleist.
Von 1813 bis 1815 nahm Eichendorff auf preußischer Seite an den Napoleonischen Befreiungskriegen teil. Nach dem Tod des Vaters im Jahr 1818 wurden die meisten der hochverschuldeten Güter der Familie verkauft. Eichendorff trauerte dem Verlust der Welt seiner Kindheit sein Leben lang nach.
Er trat in den preußischen Staatsdienst ein und zog schließlich mit seiner Familie nach Berlin. Aufgrund einer Krankheit ging er 1843 in den Ruhestand und widmete sich vollends dem Schreiben. Eichendorff starb 1857 in Neiße an einer Lungenentzündung.
Das Werk
Eichendorff schrieb zahlreiche Gedichte, Romane, Novellen und Erzählungen.
„Aus dem Leben eines Taugenichts“ dürfte dem einen oder anderen noch aus der Schulzeit bekannt sein.
Prägendes Motiv vieler Gedichte ist die Sehnsucht, der die Bewegung des Wanderns in eine unbestimmte Ferne entspricht. Hinter dem unbeschwert-fröhlichen Ton stehen oft Wehmut, Gedanken an Abschied und Tod, Trauer über einen Verlust.
Eichendorffs Werke sind gekennzeichnet durch Schlichtheit in Sprache, Thematik und Form. Mit etwa fünftausend Vertonungen zählt Eichendorff außerdem zu den meistvertonten deutschsprachigen Dichtern.
Seine Wanderlieder „Wem Gott will rechte Gunst erweisen“ und „O Täler weit, o Höhen“ gingen in das Volksliedgut ein.

(aus Stadtblatt Hammelburg 8/21 - Verfasseri: E. Böck, MA)

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